EQ – Niederfrequente Ultraschalltherapie
Das neuartige Therapiesystem hat wenig mit der herkömmlichen wärmenden und sanfstimulierenden hochfrequenten Ultraschalltherapie gemeinsam. Der Effekt, der als MICROCAVITATION bezeichneten mechanische Stimulation des therapierten Gewebes, kann oft schon nach einer Sitzung sowohl klinisch, als auch sonographisch evaluiert werden.
Die Haupteffekte sind in der Humanmedizin schon gut dokumentiert und haben sich in meiner bisherigen klinischen Anwendung am Pferd bestätigt:
- schmerzstillend
- entzündungsmodulierend
- abschwellend
Die klinischen Erfolge an Sehnen, Bändern und am Rücken scheinen mit den Untersuchungen am Menschen zu korrelieren:
- Erhöhung der Sehnenelastizität
- Anregung der Zellaktivität an den Knochen – Sehnengrenze (Enthesis)
Pferde sind nach fast ausgeheilten Sehnenverletzungen oft noch sehr lange, oder sogar für immer auf einer Hand steifer und unterschwellig lahm, insbesondere in der Aufwärmphase. Die in Humanmedizin als Anlaufschmerz bekannte Problematik kann positiv beeinflusst werden.
Hier scheint mit EQ durch Erhöhung der Elastizität, der Säuberung von Verklebungen und teilweisen Rückformungen, ein wichtiger therapeutischer Effekt zu greifen.
So ist die EQ Therapie auch in der Prävention, zum Warm Up und insbesondere in der Endphase der Sehnenheilung anzuwenden. Gerade bei Fesselträgererkrankungen, am Seitenband und bei Erkrankungen der tiefen Beugesehne im Hufrollebereich, scheint durch Beeinflussung der Bindegewebsstruktur ein therapeutisch wertvoller Effekt erzielt zu werden.
Am Pferd sind bisher kaum wissenschaftliche Untersuchungen dieser Therapie publiziert worden. Deshalb wird EQ nur nach meiner persönlichen Evaluierung und Untersuchung des Patienten angeboten. Durch Umbauprozesse an der Knochengrenze kann es sogar zuerst zu einer kurzzeitigen Lahmheitsverstärkung kommen. Voruntersuchungen und Arbeitsgruppen bei ISELP (insbesondere mit Kollegen aus den USA) haben mit meiner Vorstudie vergleichbare Ergebnisse erzielt.
Ein Aufarbeiten unserer Resultate, insbesondere unter Evaluierung durch Prof. Denoix, mit entsprechender wissenschaftlicher Publikation, wird folgen.
Ich denke, EQ wird dann nach kritischer Auseinandersetzung und Diskussion, in einigen Jahren auch vom Pferdepraktiker breit eingesetzt werden.